Freitag, 4. Januar 2013

Brief von Susi an Charli

"Susi" - Susanne Geberl - 42, Kellnerin und Barfrau im Cafe "kleines Schlössl" im 11.Bezirk schreibt an Ihren Lebensgefährten "Charli" Karl Bergmann einen Brief in die Justizanstalt Simmering, wo "Charli" eine 14 monatige Haftstrafe wegen schwerer Körperverletzung absitzt. Er hatte Susi wieder einmal krankenhausreif geschlagen.

Servs Charli
Des host wida amol notwendig ghobt. Oda? Wos host glaubt? Da Herr Richta hots desmol nimma akzeptiert das ich die net auzeigt hob, weu de Anzeig is vom Spitol gmocht wurdn.  4 Tog wor i im Koma und daun no 10 auf da Intensiv. Aso a scheisse wos du do alaweu auffirst in dein Suff. Dabei hob i do nix gmocht. Nur de Floschn Schnops. Im Lokal muass i nett sein zu de Gäste. Verstehst des no imma net. Du depp, Du Trottel du. Dabei wast doch das du der anzige für mi bist. Und des Trinkgeld brauch ma doch. Oda? Und waun da Mr. X wida zvü hot daun zohlt a halt des doppelte wia imma. Und  Du zuckst aus du trottl. Oba jetzt muass i di heut wida besuchn kumma. Brauchst wos. I hob da e 50 Euro gschickt. Mehr hob i net weil i wor jo im Spitol. Abo es netxe mol waunst wida herhaust daun is es aus. I sog da des, des  letzte mal. Her endlich auf mit der Sauferei. Oba in de nextn 14 Monat host eh nix zum Saufn, weu söba ausetzn wia in Sta des spütst heit nimma. Oiso daun, wanns geht kumm i de netxn Mitwoch besuchn. Deine dich liebende
Susi

Mittwoch, 2. Januar 2013

Wladimir " nein wir können nicht! "

......die Liebe zu Euch, Mylady,  ist die aufregendste Erfahrung in meinem Leben. Den Rosenstock aus dem Garten eures Oheim werde ich mit den meinen kreuzen und so die wunderbarste Rose schaffen welche je
erblühte............

Kann ich jetzt endlich gehen? Nein. Warum? Warte auf den Bauern der im Haus mir gegenüber wohnt?

Estragon oder " nichts zu tun "

Fenster. Ein Baum. Seine Äste strecken sich mir immer noch entgegen. Der Bauer in seinem Hof der mir gegenüber wohnt.

. . .... meine Liebe zu dir erfüllt mich mit einer wunderbaren Wärme. Deine Arme umfassen mich schützend. .......

Kann ich mich vom Fenster abwenden? Ich kann nicht, denn die dürren Äste des Baumes halten mich fest. Warum? Der Bauer in seinem Hof der mit gegenüber wohnt.

Dienstag, 1. Januar 2013

Eintrag 2.1.13. "im Rosenstock gefangen."

.     Sanft streicht die Luft durch dein Haar.... ein goldener Schimmer. ..... der Rosenstock wird sicher blühen wenn die Sonne wieder den Tag erwärmt. ....... soviele Fragen sind noch offen..... Antworten?  Vielleicht. Und ist der Weg immer noch da......

Das Fenster hält mich gefangen. Und auch der Baum mit seiner knorrigen Rinde und seinen dürren Ästen. Und so stehe ich einfach da. Ich warte auf den Bauern der im Hof mir gegenüber wohnt.

....... Und der Weg ist immer noch da. Erinnerung, als wir den Weg gemeinsam gegangen sind. Oder?  Ich höre Dein lachen. Einige Schritte vor mir. Und Du streckst mir deine Hände entgegen.......

Die dürren Äste des Baumes strecken sich mir entgegen. Sie ächzen unter ihrer eigenen Last. Und ich warte immer noch auf den Bauern der im Hof mir gegenüber wohnt.